05.08.2009

Kongress Flucht und Vertreibung in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur

Das hochkarätig besetzte Podium stellte sich den Fragen des Publikums.
Das hochkarätig besetzte Podium stellte sich den Fragen des Publikums.
Erika Steinbach mit Rosina Schiesser und Reinhard Brandl am Rande des Kongress.
Erika Steinbach mit Rosina Schiesser und Reinhard Brandl am Rande des Kongress.
Datum:
05.08.2009
Uhrzeit:
14:00 Uhr

Auf Einladung der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag nahm Reinhard Brandl am Kongress "Flucht und Vertreibung in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur" in München teil. Mit dazu eingeladen hatte er Rosina Schiesser, die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Ingolstadt sowie weitere Vertreter der örtlichen Landsmannschaften, Hans Metzger und Stefan Mlynarzek. Der hochkarätig besetzte Kongress diente dazu das Bewusstsein um die mit der Vertreibung verbundenen Problemstellungen erneut zu unterstreichen und einen Startpunkt für weitere Entwicklungen in diesem weiten Themenfeld zu geben. Die CSU-Landesgruppe hat sich in den letzten Jahren massiv für die Interessen der Vertriebenen eingesetzt und mit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung einen gewichtigen Meilenstein im Bezug auf die Bewältigung der Vertriebenenproblematik geleistet. Landesgruppenchef Dr. Peter Ramsauer betonte, dass die Interessen der Vertriebenen in einem europäischen Kontext gesehen werden müssen, fragte aber auch kritisch, wie Flucht und Vertreibung in unserer Gesellschaft heute wahrgenommen werden. Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen und Mitglied des Bundestages, bezeichnete die Vertriebenen als "Hefe des deutschen Wirtschaftswunders" und stellte überzeugend fest, dass die Interessen ihres Verbandes von gesellschaftlichem Interesse sein müssen, da Vertreibung nicht von der Person, sondern vom Wohnort abhängig war. Seine Abrundung fand die Tagung in einer ausgewogen, aber stimmgewichtigt besetzten Gesprächsrunde mit Erika Steinbach, MdB, Bernd Posselt, MdEP, Helga Hirsch (Publizistin) und Andreas Kossert (Historiker), bei welcher konstruktiv, aber mit der gebotenen kritischen Haltung auf diverse Problemstellungen im Bezug auf die Vertriebenenproblematik eingegangen wurde. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig darin, dass die Erinnerung niemals abgeschlossen werden kann. Es sei lediglich eine Unterscheidung zwischen noch heißen und bereits vernarbten Wunden möglich. Das Thema Flucht und Vertreibung hat auch für viele Menschen in unserer Region große Bedeutung und so nutzte Brandl die Gelegenheit sich mit den zahlreich anwesenenden Vertretern der Vertriebenenverbände auszutauschen und versprach jederzeit für deren Anliegen ein offenes Ohr zu haben.

Hanns-Seidel-Stiftung
Lazarettstraße 33
80636 München